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1800er Jahre

1801: Die Jugendlichen erhielten mit der Vollendung ihres 21. Lebensjahres den Status der Volljährigkeit

Als Maire (Bürgermeister) fungierte in Lammersdorf wieder Peter Wilden. Er hatte das Amt bereits von 1794 bis 1799 inne. Im Jahre 1801 werden als weitere, wahrscheinlich nachfolgende Bürgermeister Corneille Louvens, ein Franzose, und Jakob Cüppers erwähnt. Letzterer stammte ebenfalls nicht aus Lammersdorf. – In den Jahren 1801 bis 1807 erfolgte ein außerordentlich schneller Wechsel der Bürgermeister (Maires).

Infolge extremen Wetters<span >waren beträchtiche Hagelschäden zu beklagen.

1802: Im September erfolgte die völlige Eingliederung der gesamten Eifel in den französischen Staat. Von nun an hatten die französischen Gesetze, Verordnungen und Verwaltungsstrukturen Gültigkeit für alle Bewohner der Eifel. Die von den Franzosen eingeführte Verwaltung gliederte sich wie folgt:

Eines der Departements war das unsere Heimatregion umfassende Roer-(Rur-)Departement mit der Hauptstadt Aachen. An der Spitze stand der Präfekt mit dem Generalrat, der ihm als beratendes Gremium beigegeben war.

Als Untereinheiten des Departements entstanden die Arrondissements; sie wurden von Unterpräfekten geleitet, denen Räte der Arrondissements zur Seite standen. Eines der Arrondissements war der Bezirk Aachen.

Untereinheiten der Arrondissements bildeten die Kantone (Kreise); einer von diesen war der Kanton Montjoie. Als oberster Beamter des Kantons fungierte der Erste Maire (Erste Bürgermeister), der gleichzeitig als Präsident der Munizipalität wirkte. Er wurde von dem durch die Franzosen für das Amt Montjoie bestellten Administrator eingesetzt und besaß überragende Machtpositionen. Selbst die Geistlichen hatten seinen Anweisungen Folge zu leisten und diese von der Kanzel zu verlesen. Zu Mitgliedern der Munizipalität und des Friedensgerichtes berief man die reichsten und angesehensten Bürger der Stadt, im Falle Montjoies vor allem die Tuchfabrikanten.

Die Kantone gliederten sich in Mairien (Bürgermeistereien) mit dem jeweiligen Maire (Bürgermeister) als Ausübender der Staatsgewalt an der Spitze. Er wurde von der Bürgermeistereiversammlung, die sich aus Vertretern der zur Bürgmeisterei gehörenden Gemeinden zusammensetzte, gewählt und war an die Weisungen der übergeordneten Instanzen gebunden.

Unser Ort wurde Sitz der Bürgermeisterei Lammersdorf. Sie umfasste die Gemeinden Lammersdorf, Mulartshütte und Zweifall. Die Verwaltungsgeschäfte dieses topographisch eigenartig gefügten Gemeindeverbandes führte ein Maire bzw. Bürgermeister. Er konnte aus einem der drei Orte des Gemeindeverbandes stammen. In jeder der drei Gemeinden stand ihm ein ehrenamtlicher Gemeindevorsteher zur Seite.

Das Amt des Maire hatte Johann Bürgerhausen inne, der kein Lammersdorfer war. Im Jahre 1804 wurde das Amt anderweitig besetzt.

 Im Rahmen der Repressalien gegen die Kirche wurde das von Karl dem Großen gegründete Marienstift in Aachen aufgelöst. Damit entfiel der Zehnte, der bis dahin von den Bauern des Monschauer Landes an dieses Stift abgegeben werden musste.

 Die Repressalien gegen die Kirche erreichten ihren Höhepunkt am 9. Juni 1802 mit der Auflösung ... der so segensreich wirkenden Prämonstratenser-Probstei Reichenstein.

 Aachen wurde am 25. Juli 1802 Bischofssitz. Der erste Bischof von Aachen war der Elsässer Markus Antonius Berdolet.

 Wiederum vernichtete das Wetter durch schwere Hagelniederschläge kostbare Früchte auf den Feldern und verursachte eine Missernte.

1803: In der Franzosenzeit wurden die Wälder der entrechteten und vertriebenen Landesherren zu einer schutzlosen Beute zügelloser Waldfrevler. Der angestaute Ärger der Bauern über die durch übermäßige Hege angerichteten Wildschäden hat dazu sicherlich beigetragen. Verarmte Privatwaldbesitzer machten den Holzvorrat ihrer Bestände an Wald rasch zu Geld, und da auch der Staat und die Gemeinden in Finanznöten waren, entstanden große Kahlschläge, um die sich niemand mehr kümmerte. – Die französische Behörde begann, um dem endgültigen Untergang der Eifelwälder Einhalt zu gebieten, eine reguläre Forstverwaltung aufzubauen. Diese übte zwar eine straffe Aufsicht aus. Jedoch geschah wenig zur Aufforstung des entstandenen Ödlandes.

1804: Der Code civil trat in Kraft. - Damit war für die von den Franzosen besetzten Gebiete eine einheitliche und feste Grundlage für alle Fragen des Zivilrechts verbindlich geworden. Bei uns behielt der Code zivil seine Gültigkeit bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) im Jahre 1900.

 Die französische Verwaltung ordnete den Bau einer der für das Heer und den Handel bedeutsamsten Fernstraßen an: der heutigen B 258. Damals diente sie der schnelleren Verbindung zwischen Aachen, Trier und Metz. Im Abschnitt südlich von Aachen sollte sie über Roetgen und Konzen nach Monschau führen. Für die riesigen Erdbewegungen bei den Bauarbeiten wurden spanische Kriegsgefangene eingesetzt. Im Jahre 1812 konnte das schwierige Unternehmen der Vennüberquerung zwischen Roetgen und Konzen vollendet werden.

 Nach einer Beschreibung des Monschauer Landes von 1804 gab es in den Dörfern Kalterherberg, Hammer, Simmerath, Rollesbroich, Lammersdorf, Kesternich, Steckenborn, Schmidt und Vossenack eine starke Schafzucht, aber auch Hornvieh- und Bienenzucht.

 Das Amt des Maire (Bürgermeisters) übte bis 1805 Bertram Lennartz aus. Er war von Beruf Müller und wohnte in der Lammersdorfer Mühle, später nach ihrem Eigentümer Mathars Mühle genannt. Bertram Lennartz war kein gebürtiger Lammersdorfer.

 Als Gemeindevorsteher in Lammersdorf fungierte von 1804 bis 1805 Anton Linzenich.

 Am 1. März trat die von den Franzosen angeordnete kirchliche Neuordnung in Kraft. Der erste Bischof von Aachen, der Elsässer Markus Antonius Berdolet, hatte sie mit dem damaligen Pfarrer von Monschau, Johann Wilhelm Übach, auf das Monschauer Land übertragen, wobei eine Reihe von Succursal- oder Hilfspfarren entstand. Die Kirchengemeinde Lammersdorf erhielt den Status einer selbständigen Pfarrei im Range einer Succursal-Kirche zugesprochen. Ihre Einschreibung erfolgte mit dem Patronat des heiligen Cornelius. Zum Pfarrer war der bisherige Rektor Johann Joseph Stollenwerk am 1. März ernannt und am 26. April feierlichst eingeführt worden. Zur Pfarrei gehörten der Ort Lammersdorf, die Lammersdorfer Mühle, der Wohnplatz Heppelag und das Dörfchen Paustenbach aus der Pfarrei Simmerath. Da nicht alle Paustenbacher Gläubigen mit dieser neuen Zuordnung einverstanden waren, obgleich ihr Ort näher an Lammersdorf als an Simmerath liegt, gab es in der Folgezeit für Pfarrer Stollenwerk viele Unannehmlichkeiten. 

 1805: Von 1805 bis 1806 war der Hufschmied Thomas Mathar Maire (Bürgermeister). Man nannte ihn „Kajspech“, sein Vater war der Vorfahre der Mathars in Lammersdorf.

 1806: Am 29. Oktober starb Pfarrer Johann Joseph Stollenwerk. – Unter seiner Amtsführung ist neben seiner üblichen seelsorgerischen Tätigkeit viel für das Kirchengebäude und das kirchliche Leben geschehen: die Organisation des Umgusses einer geborstenen Glocke, einer umfassenden Reparatur an Gotteshaus und Turm, später der mit viel Ärger verbundenen Vergrößerung desselben nach Osten sowie des Baues des Viccarie-Hauses, die Einführung einer effektiveren Kirchen- und Vermögensverwaltung, die weitere Ausstattung des Gotteshauses, die Initiierung von Abgaben, Stiftungen und Spenden für die Finanzierung der vielfältigen und aufwändigen Vorhaben u.a.m. – J.J. Stollenwerk hat fast ein halbes Jahrhundert – deutlich mehr als 47 Jahre – in Lammesdorf gewirkt. Damit übertrifft er sogar die Amtszeit von F.H. Fedder. Auch von seinen Nachfolgern ist diese lange Zeit nie wieder erreicht worden. – Als Lammersdorf 1804 – während der französischen Fremdherrschaft – zur Succursalpfarre (Hilfspfarre) erhoben wurde, bekam Stollenwerk die Pfarrstelle und wurde somit zum ersten Pfarrer in unserem Ort. Sein Leichnam soll, wie es in einer von Josef Kreitz nicht näher bezeichneten Chronik heißt, während der Franzosenzeit „sang- und klanglos“ beerdigt worden sein.

1806: Als Maire (Bürgermeister) fungierte Mathias Hubert Mathar, der Bruder des 1805 genannten Thomas Mathar.

1806: Die katholische Gemeinde Paustenbach hatte erreicht, wieder in den Bereich der Mutterkirche Simmerath eingegliedert zu werden. Gleichzeitig erhielt die Lammersdorfer Pfarre ihr ursprüngliches Patronat des heiligen Johannes des Täufers zurück.

Eine Statistik des französischen Präfekten aus diesem Jahre über das Schulwesen zeigt, dass Lammersdorf um diese Zeit noch keine Primärschule besaß, da die Gemeinde über keine ausreichenden Einkünfte verfügte, um diese unterhalten zu können.

Das Bestreben der französischen Regierung, zur Verbesserung der Lage im Schulwesen beizutragen, blieb halbherzig und hat sein Ziel deshalb nur recht unvollkommen erreicht. Im Bericht des französischen Präfekten Méchin heißt es: „Die von der Verwaltung gemachten Anstrengungen, um gebildete Lehrer zu finden, sind fast ergebnislos geblieben, weil die Stellung eines Lehrers, die alles, was die Eigenliebe und das Interesse anreizen kann, entbehrt, nur von einer Menschenklasse angestrebt wird, die vermögenslos und außerstande ist, in jedem anderen Beruf voranzukommen. Bei jeder Ernennung eines Primarlehrers musste man sich an den am wenigsten Unwissenden halten und die Forderung, dass er alle Bedingungen erfülle, wäre vergeblich gewesen.

Es steht fest, dass die Schule allein zum Unterhalt des Lehrers nicht ausreicht. Das Gesetz gewährt ihm nur freie Wohnung und das durch den Gemeinderat geregelte Schulgeld, das geringfügig ist. Im allgemeinen wird es sehr niedrig festgesetzt, und es würde unnötig sein, es zu erhöhen, weil dann die Zahl der Schüler im Verhältnis zur Erhöhung des Schulgeldes sich verringern würde... Daher war es nötig, den Küsterdienst mit demjenigen des Lehrers zu vereinigen, um den Unterhalt einer Familie zu bestreiten; der Küsterdienst verschafft ein sicheres Einkommen und ist weniger schwierig.“

1807: Anlässlich einer Visitation der katholischen Kirche gab der Bericht folgende Einschätzung: „Der Hochaltar wird als sehr schön gerühmt. Der Pfarrer erhält kein Gehalt von der Gemeinde, jedoch will der Bürgermeister dafür sorgen, dass dieser wieder sein ehemaliges Einkommen hat, nämlich pro Kommunikant 7½ Sous. Von 80 Anniversarien soll er 200 frs. haben, aber dieses Geld kommt schlecht ein. Die Pfarrkinder liefern ihm das nötige Brennholz, wie auch dem Vikar, der 85 Taler bezieht und für sich allein wohnt. Der Pfarrer ist mit ihm zufrieden. Es besteht dort eine Bruderschaft von Jesus, Maria und Josef. Die Leute halten ihr Ostern, die Kinder kommen zum Katechismus. Der Pfarrer ist beliebt bei seinen Pfarrkindern. Der Arzt Dr. Johann Christian Jonas erhält für jede Impfung 1 frs., anfangs waren es 3 frs.“

 In Lammersdorf lebten Saisonarbeiter, die zur Sommerzeit in fremde Länder zogen, um Gras zu mähen oder Getreide zu ernten.

1809: Eine Schweineseuche führte zu einer beträchtlichen Dezimierung der Bestände in Teilen der Eifel.

 1810: Die katholische Pfarrgemeinde schaffte eine neue, 700 Pfund schwere Kirchenglocke an. – Sie trug die Umschrift: „Diese Glocke ist geweiht Johann dem Vorläufer (Christi). Mich goss Regnault (zu Lüttich).“

1812: Die Krise in der Tuchindustrie schritt rasch voran.. - Sie beschäftigte nur noch rund 800 Arbeiter gegenüber einst 6000. Abwanderungen von Menschen waren an der Tagesordnung.

Eine der bedeutsamsten, von der französischen Verwaltung im Jahre 1804 in Auftrag gegebenen Fernstraßen, die heutige B 258, wurde fertiggestellt. Sie gewährleistete die bessere Verbindung zwischen Aachen, Trier und Metz.

 1813: Es begannen die Freiheitskriege (1813 – 1815) und die mit ihnen verbundenen hohen militärischen Belastungen für die Gemeinden.

So hatte die Bürgermeisterei Lammersdorf beim Rückzug des napoleonischen Kriegsheeres zur Verproviantierung der Stadt Jülich 700 Pfund Speck im Betrage von 561 Francs 61 Centimes zu liefern. Bis in das Jahr 1815 hinein waren weitere, teilweise bedeutend höhere Forderungen zu erfüllen.

Die eklatante Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober leitete das Ende der französischen Fremdherrschaft in Deutschland ein.

 Johann Victor aus Walheim (Kreis Gemünd) arbeitete als Küster in der katholischen Pfarrgemeinde  Außerdem erteilte er den Kindern Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. Anfangs bezog er aus den Schulgeldern jährlich 65 Thaler ; hinzu kam die Vergütung für den gleichzeitigen Küsterdienst. Im Jahre 1816 erhielt er als erster besoldeter Lehrer in unserem Ort ein festes staatliches Gehalt. Johann Victor wirkte in Lammersdorf wahrscheinlich bis 1821.

In der Silvesternacht 1813/14 setzte der preußische General Blücher mit den von ihm befehligten Truppen bei Kaub über den Rhein.

 1814: Am 14. Januar traf ein fünf Mann starker Trupp Don`scher Kosaken in der Stadt Monschau ein. – Es handelte sich um ein Vorkommando eines größeren Verbandes der verbündeten Befreiungsarmeen, der die flüchtenden Franzosen verfolgte .

 Am 17. Januar verließ der französische Präfekt Aachen. Noch am selben Abend zogen alliierte Truppen in die Stadt ein. Die Verwaltung übernahm nunmehr eine Zentral-Regierungskommission.

 In den folgenden Wochen drangen die Truppenverbände tief in die Eifel ein. Ihre Durchmärsche, Fouragierungen und Einquartierungen bedeuteten für die betroffenen Gemeinden hohe militärische Belastungen. Auch Lammersdorf hatte viele Soldaten unterzubringen und zu versorgen.

 Nachdem im Januar preußische und russische Truppen das linksrheinische Deutschland besetzt hatten, errichteten die Verbündeten aus den Departements Roer, Ourthe und Niedermaas am 10. März das Generalgouvernement Niederrhein unter der Leitung des Geheimen Staatsrats Sack mit dem Sitz in Aachen. Es begann die Zeit zwischen der im Abbau begriffenen französischen Verwaltung und den noch zu errichtenden Machtstrukturen des preußischen Staates - das Interregnum.

 Schon die Franzosen hatten in demagogischer Absicht mancherlei Feste und Siegesfeiern befohlen. Auch Sack glaubte, um der nationalen Erziehung der Bevölkerung willen vaterländische Feiern anordnen zu müssen: So feierte man am 1. Ostertag (17. April) 1814 das „Sieges- u. Dankfest“ für den Einzug der Verbündeten in Paris. Monschaus Bürgermeister Scheibler berichtete vom Gottesdienst in beiden Kirchen, vom großen Festzug, von schöner Musik begleitet und immerwährenden Rufen: "Es leben die Hohen verbündeten Mächte! Es leben unsere Erretter!" Am Abend soll die ganze Stadt „freiwillig erleuchtet“ gewesen sein. – Am 18. Oktober 1814, dem Jahrestag der Leipziger Schlacht, feierte man den „Wiedergeburtstag des geliebten Vaterlandes“.

 Die Entwicklung der Wirtschaft gestaltete sich nach wie vor äußerst ungünstig. Dies zog weiterhin eine starke Abwanderungsbewegung nach sich. Manche Menschen, die bislang vorwiegend als Heimspinner oder -weber ihr Brot verdienten, fanden zum Teil in der Landwirtschaft neue Erwerbsmöglichkeiten.

 Um diese Zeit ging der preußische Staat mit großer Energie daran, unter der Regie einer in der ganzen Welt als vorbildlich anerkannten Forstverwaltung in den verwüsteten Waldflächen der Eifel umfangreiche Aufforstungen vorzunehmen.

 Während der französischen Herrschaft bestand kein staatlicher Postdienst. Briefe, die für Lammersdorf Kesternich, Rurberg und Dedenborn bestimmt waren, wurden bei dem in Monschau wohnenden gemeinsamen Sekretär dieser Gemeinden hinterlegt, der dann für die wöchentlich dreimalige Postsachenbeförderung durch Vermittlung von Arbeitern Sorge trug.

 Bürgermeister war Hubert Lennartz – kurzzeitig noch bei den Franzosen, dann sechs Jahre lang (bis 1820) der erste Bürgermeister unter Preußen – wahrscheinlich, um trotz des Machtwechsels die Kontinuität der Verwaltungsarbeit zu gewährleisten. – Hubert Lennartz war wie sein Bruder Hubert von Beruf Müller und betrieb mit diesem gemeinsam die Lammersdorfer bzw. Mathars Mühle.

 Im Schulwesen bestand zum Ende der französischen Fremdherrschaft folgende Situation:

 In keinem der Orte der Bürgermeisterei Lammersdorf hatte, wie Bürgermeister Lennartz berichtete, je eine Primärschule bestanden. Man bediente sich des gemeinen, auf dem Lande gebräuchlichen Unterrichts, den die Küster erteilten. In Lammersdorf war dies seit November 1813 Johann Victor. Täglich wurden in den Monaten November bis Mai 7 Stunden Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen erteilt.

 Das Küsteramt brachte in Lammersdorf jährlich 160 Francs. Im übrigen zahlten die Schüler je nach dem Alter 6 – 10 Stüber monatlich. Der seinerzeitige katholische Pfarrer sprach den in Lammersdorf und Zweifall unterrichtenden Küstern ein großes Lob aus und bezeichnete sie als „den Fried liebende und verdienstvolle Männer, (die) wahre Israeliten sind, in denen kein Betrug herrschet. Gott! gebe“, so heißt es weiter in seinem Bericht, „dass ich und der lutherische Prediger und die zwei arme Schullehrer bald mögen in unserem Unterhalte verbessert werden, Amen !“

 Die 651 Einwohner Lammersdorfs bewohnten 110 Häuser.

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