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Reformbemühungen

Zu Ende des Alten Reichs setzten unter dem Einfluß der Aufklärung und der zunehmenden Industrialisierung erste Reformbewegungen ein. Ausgangspunkt dieser Bewegung war einmal die philanthropische Idee, dass der aufgeklärte Staat zum Schulträger werden müsse, um den Menschen zu einem "gemeinnützigen, patriotischen und glückseligen" Leben zu führen.7) Das Konzept zielte auf einen Ablösung kirchlicher Zuständigkeit und einer Etablierung staatlicher Schulaufsicht8) durch Schulkommisionen und Schulinspektoren. Eine weitere Motivlinie geht auf die aufklärerische physiokratische Vorstellung zurück, nach der die Landwirtschaft und die arbeitende Schicht die Basis für staatliche -wirtschaftliche Prosperität darstellt.9) Dieser Gedanke wird bei der Betonung der gartenbaulichen Verpflichtung (Obstbaumzucht) der künftigen Volksschullehrer konkret.
Ein weiterer Motor für eine Modernisierung des Elementarschulwesens erwuchs aus der beginnenden Industrialisierung, an der häufig eine reformierte Unternehmerschaft beteiligt war. So wuchs in Städten, aber auch im ländlichen Umfeld  der Anspruch an die Schule. 
Im Hinblick auf das Elementarschulwesen war es vor allem das Bemühen die pädagogische Qualifikation und die soziale Lage der Lehrer zu verbessern. Für Ersteres war die Einrichtung von Normalschulen, einer Art Musterschulen, die der Fortbildung und Ausbildung der Lehrer dienten, wegweisend. Inhaltlich änderte sich am religiösen Schwerpunkt der Lehrertätigkeit und damit auch der Ausbildung kaum etwas, was auch durch den Stellenwert des Religiösen im Prüfungskatalog von 1887 der Normalschule Koblenz deutlich wird.

Prüfungsanforderungen Normalschule Koblenz 1787 Prüfungskataloge der Normalschule Kpoblenz 1787 Prüfungskatalog der Normalschule Koblenz 1787

 

Die Reformbemühungen endeten im linksrheinischen abrupt nach dem Einmarsch französischer Revolutionstruppen und der folgenden Etablierung der französischen Verwaltung.

 1) andere Bezeichnungen: Deutsche Schule im Gegensatz zur Lateinschule, Elementarschule, Trivialschule, Volksschule

2) Reformation: ab 1517; Gegenreformation: ab Konzil von Trient 1545
3) nach Hubert Jenniges; Mönche, Frühmesser, Wanderlehrer, Die Entwicklung des Eifeler Schulwesens bis 1825; aus Tafel, Griffel, Rutenstock, 150 Jahre Eifeler Volksschulen; Herausgeber: Arbeitskreis Eifeler Museen; S.20f
4) Math. Mich. Bonn; Gedenkbüchlein für Lammersdorf im Kreise Montjoie oder Sammlung geschichtler Notizen zunächst über die Kirche daselbst; aus "Katholische Pfarrgemeinde Lammersdorf einst und jetzt" Kreitz, Josef und Arens, Herbert, S.14
5) Wynands, Dieter P.J.; Die Herausbildung des Lehrerstandes im Rheinland während des 19. Jh.;S.23
6) Wynands, ebenda S.24f
7) Keck, Rudolph W. Die Armeleutebildung in den Bildungsvorstellungen und Schulplänen der Philanthropen, S.55 erschienen in: Hg. Albrecht, P., Hinrichs, E. Das niedere Schulwesen im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert
8) Rochow 1775; von diesem wurde der Begriff Volksschule geprägt
9) Keck, ebenda S.55

 

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